Eine Liegenschaft hat beispielsweise einen Anschlusswert von 600 kW. Das ist diejenige Wärmeleistung, die dem Fernwärmenetz maximal entnommen werden kann. Ein Verbrauch von 600.000 kWh (entspricht etwa 60.000 Liter Heizöl) führt zu einer Vollbenutzungszahl (Verbrauch/Anschlusswert) von 1.000 Stunden. Eine Vollbenutzungszahl von 1.000 Stunden ist in den meisten Fällen zu gering; für übliche Bürogebäude sind Werte im Bereich zwischen 1.700 bis 2.300 Stunden anzustreben.
Eine einfache Überlegung sieht nun folgendermaßen aus: Um beim gleichen Verbrauch eine Vollbenutzungszahl von z.B. 2.000 Stunden zu erreichen, müsste der Anschlusswert von 600 kW auf 300 kW reduziert werden. Dies würde auch die Leistungskosten von 32.000 € auf 16.000 € verringern - wenn man hier vereinfacht einen linearen Zusammenhang annimmt.
An dieser Stelle kommen unsere Messungen zum Einsatz, denn es ist natürlich fraglich, ob mit halb so großer Wärmeleistung die Anforderungsspitzen beim Hochfahren der Anlage nach einer Nachtabsenkung ausreichend bewältigt werden! Zu diesem Zweck machen wir vor einer Reduzierung des Anschlusswertes eine Wärmeleistungsmessung über mehrere Tage bei - wenn irgendwie möglich - extremen Außentemperaturen. Aus den aufgezeichneten Daten lässt sich dann ermitteln, inwiefern und um wie viel der Anschlusswert verringert werden kann - ohne Einbußen der Wärmeversorgung.
|